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Rarität bei Dauerserie „Welt der Briefe“

Mitte Januar tauchte eine Briefmarke auf, die es so nicht hätte geben sollen. Statt der normalerweise aufgedruckten „10“ für 10 Cent, ist nun „010“ zu lesen. Beim Auftauchen dieser Meldung waren die Sammler jedenfalls elektrisiert und auf der Suche.

Oben die reguläre Marke (von Nov. 2022) mit Werteindruck „10“, unten die gerade aufgetauchte „010“.

Die 10 Cent-Marke „Flaschenpost“ der Serie „Welt der Briefe“ wird als Ergänzungswert an den Schaltern der Deutschen Post genutzt. Sie ist eine herkömmliche „nassklebende“ Marke von der Rolle, also nicht „selbstklebend“.

Von der Wertangabe „010“ ist aber nur die Rollenversion betroffen. Es ist die dritte Variante des Motivs „Flaschenpost“. Die erste Auflage dieses Wertes wurde bei der holländischen Druckerei Royal Joh. Enschedè gefertigt, wobei zunächst der Matrix-Code in falscher Lage zugedruckt war. Dieser Fehler fiel erst auf, als bereits Rollen ausgeliefert waren. Der Fehler wurde dann aber berichtigt und die weiteren Rollen wurden mit richtig stehendem Matrix-Code geliefert. Bei allen diesen Rollen war die Wertangabe „10“.

Der Druckauftrag für eine nachfragebedingte Neuauflage wurde nun an die Bundesdruckerei in Berlin vergeben. Und hier tauchte nun plötzlich die Wertangabe „010“ auf. Wie dieser Fehler zustande kam, ist noch nicht bekannt geworden. Man weiß bisher auch nicht, wieviel Rollen dieser so nicht vorgesehenen Variante in den Verkauf gelangten. Sofort nach Bekanntwerden des Fehlers stoppte die Deutsche Post den Verkauf dieses Motivs. Die Marke wurde auch aus dem Online-Angebot entfernt. Die Versandstelle liefert keine Rollen mit diesem Fehler mehr aus.

An Marken mit diesem Fehler könnten nur die Abonnenten von Rollenmarken oder die Besteller vollständiger Rollen gelangt sein. Viele Marken werden da nicht in den Postverkehr gelangt sein. Da es sich aber um einen Kleinwert zur Ergänzung alter Portostufen handelt, sind sie möglicherweise doch auch von Nichtphilatelisten unerkannt verklebt worden.

Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten.

Dauerserie „Welt der Briefe“ – Farbvarianten

Es wurde schon mehrfach festgestellt, dass es bei dieser Serie innerhalb eines Wertes und der gleichen Konfektionsform verschiedene farbliche Ausführungen gibt. Schwache Farbschwankungen sind ja durchaus bei der Abarbeitung eines Druckauftrages möglich und als normale Druckzufälligkeit zu bewerten.

Neuerdings werden aber auch Druckaufträge für denselben Wert und die gleiche Konfektionsform auf verschiedene Druckereien verteilt. Hier kann es dann außer Unterschieden in der Rasterung auch zu farblichen Abweichungen kommen. Die Deutsche Post AG versucht zwar, diese Erscheinungen durch entsprechende Vorgaben möglichst auszuschalten, immer gelingt das aber nicht.

Hilfreich kann es für den Sammler bei der Farbsortierung sein, Hinweise auf die verschiedenen Druckerein zu kennen. Das kann, wie schon angedeutet, die Rasterung sein, aber auch der EAN-Code liefert Hinweise. Die der Code-Nr vorangestellte Ziffer 4 ist mal offen, mal geschlossen. Und die Codes selbst unterscheiden sich auch in der Größe. Wenn kein EAN-Code vorhanden ist, kann der Matrix-Code mit der DHL-App ausgelesen und die Druckerei festgestellt werden.

Die Dauerserie „Welt der Briefe“ ist schon jetzt ein sehr interessantes Forschungsgebiet. Wer sich dafür interessiert, sollte unbedingt frühzeitig einsteigen, um noch kostengünstig an Seltenheiten zu gelangen.

Philatelistischen Nachlass richtig vererben

Es ist unbestritten, dass die noch aktive Sammlerschaft sich zunehmend in einem hohen Alter befindet. Da ist es nur richtig und notwendig, sich rechtzeitig damit zu befassen, wem man die angesammelten Schätze nach seinem Ableben zukommen lassen will.

Das Auktionshaus Heinrich Köhler in Wiesbaden hat nun eine kleine DIN A4-Schrift mit Ratschlägen und einer ToDo-Liste herausgebracht. Diese Hilfe kann sich jedermann kostenlos beim Auktionshaus anfordern.

Die Frage der Vererbung ist sicher nicht nur wichtig für die Inhaber von Sammlungen, in denen Welt-Raritäten erhalten sind. Oft haben auch die Sammlungen von „Normal“-Sammlern einen Umfang, der es notwendig macht, sich rechtzeitig mit den Gegebenheiten beim Vererben auseinanderzusetzen. Schließlich möchte wohl jeder Philatelist mit Herzblut, dass seine Schätze nach dem Ableben in die richtigen Hände gelangen und weiter Freude bereiten können.